Freitag, 2. November 2007

Ein Schuss, ein Tor - Borussia

Halbwegs genesen von den nachwehen der Auswärtstour - Zeit also für einen kleinen Rückblick, der mit etwas Abstand sicher etwas kritischer ausfällt als er gleich nach Schlusspfiff geklungen hätte.

Vorab: Die Auswärtstour war sicherlich eine der schönsten der letzten Jahre. Was wohl daran liegt, dass ich bei 90 Prozent meiner drei bis vier Auswärtsfahrten pro Saison selber am Steuer sitze, nix trinken kann und entsprechend selten "auf Tiuren" komme.
Das war gegen Bayern anders: Das erste Bier morgens um zehn, weit vor Würzburg den Pegel erreicht und dann den Spiegel bis morgens um fünf gehalten - so soll es sein.

Es wurde sehr viel gesungen, ich habe in dieser gar nicht so doofen Paulaner-Riesenkneipe im Stadion viele Bekannte getroffen, Borussen-Klaus hat mich fast umgerannt (ohne Absicht, versteht sich) - und - kaum zu glauben - ich habe doch tatsächlich neue Lieder gelernt.

München ist sicher immer eine Reise wert, war nie länger als einen tag da, hab auch diesmal wenig gesehen, aber der erste Eindruck, der mich noch nie getäuscht hat, war sehr gut. Also - hinziehen will ich da nicht, aber das Stadtbild ist schön.

Und dass man so oft zu hören bekommen würde, dass wir die Bayern weghauen sollen, hätte ich nicht gedacht. ("Von mir aus kann Cottbus Meister werden, Hauptsache nicht die Roten.") Wenn doch ganz München offenbar geschlossen in blauer Bettwäsche schläft - warum haben die ihre Hütte dann nicht ständig ausverkauft?

Die Arroganz-Arena ist schöner als gedacht. Die Fahrt mit der Bahn war zwar etwas mühsam, weil extrem überfüllt (Berufsverkehr etc.) - wieso gibt es da keine außerplanmäßigen Sonderzüge wie in jeder anderen Bundesligastadt? Relativ steile Ränge, ordentliche Sicht und - wie gesagt - die Riesenkneipe, in der sich die Fangruppen mischen, halte ich für eine ordentliche Idee. Selbstverständlich habe ich mir keine Arroganzarena-Karte gekauft, sondern die Reste der Kollegen vertrunken. Kein Cent den Bayern!

Siehe auch das Spruchband der UMG:
Die Fans verboten, die Kunden erzogen. Scheiß FCB AG.
Zur Stimmung im Stadion weiter unten was.

Das Spiel selber sehe ich eher zwiespältig.
Ja, ich stimme in den Tenor der meisten Gladbacher ein: Wir haben uns ordentlich verkauft.
Tatsächlich habe ich vor dem Spiel wenig auf eine Überraschnung gegeben, wie ich schon bei Herrn Breitnigge verkündet hatte. Und doch wäre deutlich mehr drin gewesen, und zwar genau in den ersten 45 Minuten. Das war nämlich mit Verlaub von beiden Seiten verdammt dünn. Mag sein, dass Bayern zu platt war nach zwei vorhergegangenen harten Spielen, wie es Herr Breitnigge hier beschrieben hat. Aber das kann natürlich keine Rechtfertigung sein. Es ist ja so wie mit den Nationalspielern: Man muss es sich eben leisten können, international zu spielen. Das ist ja die Herausforderung! Wer auf allen Hochzeiten tanzen will, muss das auch können. Deshalb: Diese Entschuldigung lasse ich nicht gelten. Noch weniger die, dass Ribéry verletzt war. Eine Mannschaft wie Bayern muss auch den Verlust eines Schlüsselspielers verkraften können.

Gladbach wäre gefordert gewesen, gegen mäßige Bayern früh Akzente zu setzen. Doch da war zu viel Hochachtung und Nervosität für die jungen Spieler dabei, und nicht zuletzt die viel zitierte individuelle Klasse, die sich immer wieder durchsetzte.
Das 1:0 ging klar auf Heimeroths Kappe. Zum Glück leistet er sich solche Ausrutscher nur in Spielen, die nicht ganz so wichtig sind, denn wir wollen AUFSTEIGEN, alles andere ist eine nette Zugabe. Mir persönlich reicht der Tanz auf dieser einen Hochzeit.
Marin und Rösler haben gezeigt, warum sie so wichtig sind, Coulibaly hat nach seiner Einwechslung noch mal richtig Alarm gemacht, der hat mir gut gefallen.
Olli Neuville ist etwas untergegangen, hatte aber gegen starke Bayern-Defence einen schweren Stand, was für Rob Friend noch mehr gilt. Ndjeng kann mehr, hat aber auch einen ordentlich Eindruck hinterlassen. Und das Tor - erste Sahne!

Die Bayern und ihre individuelle Klasse - galt nicht für alle. Altintop war mal richtig schlecht, und warum Poldi für seine Laufwege gelobt wird, ist mir völlig Schleierhaft. Er kratzte an der Leistung der besseren Zweitliga-Stürmer, freilich ohne deren Abgezocktheit vor dem Tor zu zeigen.
Nach dem 2:1 musste Gladbach aufmachen, alles oder nichts, aber der Ausgleich wäre wohl eine richtig fette Überraschung gewesen. Und - keine Frage - verdient gewesen wäre er nicht.
Mit Lell und van Bimmel und Bommel ließen die Bayern nix mehr anbrennen, da war da einfach nicht mehr viel zu wollen.

Zur Stimmung im Stadion, was vielleicht nicht für alle, aber doch für mich ein wichtiger Punkt ist, wenn es darum geht, ob eine Auswärtstour gelungen ist oder nicht:

Was die Bayern gezeigt haben, war das totale Armutszeugnis. Da kam ja nichts außer Torjubel, und selbst der war nicht mal sonderlich frenetisch. Man merkt es wohl doch, dass die Schickeria, zurzeit im Stimmungsstreik, in dieser Hinsicht ein wichtiger Stützpfeiler ist. Jenseits des Schunkelmarsches kamen noch ein paar üble Pöbeleien von ein paar Arena-Touristen mit Bayern-Schal, auf die ich dank Alkoholpegel auch gerne eingestiegen bin. Die obligatorische Einladung, mal kurz rüberzukommen, haben die netten Jungs aber abgelehnt, auch mein Versprechen, ihrer Mutter später schöne Grüße auszurichten, konnte sie nicht umstimmen. War auch besser - mein Gladbach-Nachbar machte mich freundlicherweise auf die Kamera aufmerksam, die gleich über unserm Kopf hing. Ein paar Reihen unter uns kamen die Kollegen schneller zu Sache, handgreiflich wurde es allerdings auch dort nicht.
Unser Support war championsleaguereif - keine Frage. Das gilt aber ausschließlich für den Oberrang. Ich saß im Mittelrang, und ehrlich gesagt: Da ging ja mal nichts. Auch auf unserer Seite also zahlreiche Touristen, die sich mal ein Spiel bei den Bayern ansehen wollten - das war kein Ruhmesblatt. Wenn ich mal von geschätzten 8000 Gladbachern ausgehe, kam der Support also von der Hälfte. Alles andere beschränkte sich auf vier, fünf Aktionen.
Ich darf mich da ausnahmsweise mal ausklammern. Denke schon, dass ich ordentlich Gas gegeben habe und schließe ein paar Hundert Mittelrang-Sitzer in dieses Eigenlob ein.

Montag gegen Jena: DAS wird wichtig.

Und irgendwie sind die rheinischen Verhältnisse ja auch bei diesem Ergebnis wieder zurecht gerückt: Wir verlieren auswärts bei der Creme des deutschen Fußballs 3:1, Köln verliert gegen eine Mannschaft der Zweitliga-Kategorie "Ferner liefen" 2:1.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Bayern Away

Warum ich so richtig horny auf die Tour bin und warum es eigentlich gar nicht schlecht laufen kann!

Machet, Rösler! Der kann nix!!

Pokal, zweite Runde, Spiel des Tages, live im ZDF, die "alten Rivalen" treffen wieder aufeinander. Im Pokal haben wir gegen die Seppels nie Land gesehen, aber ich das Licht: Damals, im Endspiel 1984, als Lothar Matthäus mit Absicht den entscheidenden Elfer verschossen hat, weil er gleich darauf zu den Bayern gewechselt ist... Damals jedenfalls sah ich als Knirps den Anpfiff dieses Spiels mit den Augen des neutralen Zuschauers.
Als die Bayern sich schließlich siegestrunken auf der Wiese wälzten, spürte ich zum ersten Mal, was es heißt, ein enttäuschter Borusse zu sein. Mir war zwischenzeitlich das Herz aufgegangen.

Bekanntlich passiert sowas nur einmal im Leben, weshalb ich also am Mittwoch gen München aufbrechen werde, mit wenig Hoffnung auf einen Sieg, aber trotzdem frohen Mutes und voller Zuversicht auf eine richtig heftige Auswärtstour.

Denn erstens ist es für mich das erste Auswärtsspiel der Saison und hey - auswärts ist einfach geiler! Immer! Zweitens ist es endlich mal wieder eine Auswärtstour, die diese Bezeichnung auch verdient, im Neunsitzer, und ich muss NICHT fahren. Knick knack, say no more...

Und was kann uns rein sportlich gesehen schon passieren?
Haben wir auch nur den geringen Druck, irgendwas reißen zu müssen? Nein! Der einzige Vorteil, den Bayern hat (der dafür wahrscheinlich aber auch spielentscheidend sein wird), dass das Spiel in der Arroganz-Arena ausgetragen wird.

Was andererseits aber auch die letzten 2,5 Gramm Druck von uns nimmt. Wenn wir - der Zweitligist - nicht gerade geschlachtet werden, ist alles gut.

Die Bayern MÜSSEN: gegen Fußballdeutschlands Sympathien spielen (noch mehr als sonst), gut spielen, hoch gewinnen, überhaupt gewinnen, dafür sorgen, dass nicht der erste von drei Träumen platzt, und das kann schnell gehen.

Ribéry scheint nicht spielen zu können, was dem Kreativspiel der Bayern deutlich schadet, wie zuletzt gegen Doofmund uns Belgrad zu sehen war.
Kroos wird wahrscheinlich auch nicht Spielen, weil Weißwurst-Uli den Burschen ausbremsen zu müssen meint, ehe er abhebt.
Ob im Tor jetzt Kahn oder Rensing steht, macht null Unterschied.
Die Bayern werden nicht allzu scharf sein auf das Spiel, in dem es für sie nichts zu gewinnen gibt außer dem selbstverständlichen Einzug ins Achtelfinale.

Gladbach hingegen ist heiß wie Frittenfett. ENDLICH mal wieder ein namhafter Gegner (abgesehen vom guten alten FC Köln, aber das ist eine andere Geschichte)... Jeder Spieler wird sich die Lunge aus dem Hals rennen, Olli Neuville kann sich mal wieder auf der großen Bühne präsentieren, Zweitliga-Torschützenkönig Rob Friend kann auf sich aufmerksam machen...

Wir haben hungrige junge Spieler wie Ndjeng und Marin, die bereits exzellent zusammenspielen wie den abgewichsten Routiniers, zu denen ich auch mal den gerade 30 gewordenen Rösler zähle, und natürlich Alexander Voigt - der Ex-Kölner und Ex-Abwehrklopper, der bisher jedes Spiel gemacht hat und kartenfrei geblieben ist...

Meine Aufstellung, ohne Überraschung:

---------------------------------Heimeroth------------------------------------
Levels------------------Gohouri---------Brouwers----------------------Voigt
-----------------------------------Paauwe--------------------------------------
-----------Ndjeng--------------------------------------Marin------------------
-----------------------------------Rösler----------------------------------------
---------------------Friend-------------------Neuville-------------------------

Es gibt keinen Grund, nicht so spielen zu lassen.
Gohouri für Daems, weil Go einfach groß ist und Kopfball-Ungeheuer eine Untertreibung wäre. Mit Brouwers zusammen die perfekte Waffe, um gegen Toni und Klose die Lufthoheit zu behalten. Daems vielleicht für Levels?
Oder Daems zur zweiten Halbzeit für den dann garantiert gelbverwanrnten Go?

Wir werden sehen.
Mir ist kein bisschen bang.
Uns kann nichts passieren. Ich rechne natürlich nicht wirklich damit, dass wir IN Bayern was holen können. Aber wenn doch, werde ich eine Art Orgasmus erleben wie damals nach dem Aufstieg, als Arie van Lent im ersten Spiel die Bayern im Alleingang abschoss...

Und wisst Ihr, was das Geilste überhaupt ist?
Nicht, dass ganz Fußballdeutschland morgen Gladbach ist. Das ist mir völlig lax. Aber dass morgen Hunderte kleiner Jungen - egal, wie das Spiel endet - ihr Herz für Borussia entdecken werden, das macht mich richtig glücklich! Jetzt schon!

Kollege Breinigge sieht die Sache aus seiner Sicht IMO allerdings zu skeptisch.

Montag, 29. Oktober 2007

Wir gegen das Gladbach der Ersten Liga

Am Mittwoch also die Bayern.
Sagen wir es mit Manndecker Roel Brouwers: „So ganz insgeheim hoffe ich am Ende auf ein ganz schmutziges 1:0 für uns. Das würde mir vollkommen reichen.“

Und mir erst.
Und wenn nicht?
Dann ist eben ein Sensatiönchen ausgeblieben. Aber da warten dieses Jahr noch andere auf uns!

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Skinheads in der DDR

Im Tagesspiegel online interessanter Artikel über ein Konzert von "Element of Crime", die 1987 in Ost-Berlin spielten - bis Nazi-Glatzen das Konzert aufmischten.

Samstag, 13. Oktober 2007

Uli Hoeneß

Wie und warum der Gammelfleisch-Grossist und Brabbel-Bayer mal an sich arbeiten sollte, weiß zwar die 11 88 0 nicht, aber die Zeit:
http://www.zeit.de/online/2007/41/nachspiel-ruf?page=1
(Verlinken will nicht klappen, also auf die alte Tour...)

Gammelfleischdealer
Du Hoeneß!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Eva Herman bei Johannes B. Kerner

In aller Kürze: Wenn Eva Herman auf Johannes B. Kerner trifft, dann darf man vorher ahnen, dass es zu einem befruchtenden intellektuellen Diskurs kommt. Kerner ist eine weitgehend ahnungslose Labertasche. Dass er das gekonnt zu überspielen vermag, weiß jeder, der ihn mal als Fußball-Moderator ertragen musste. Auch Frau Herman, so jedenfalls mein Eindruck, gehört nicht unbedingt zur denkenden Elite. Aber das nur nebenbei.



Viel spannender als den so genannten "Eklat" finde ich die entbrennende Diskussion.
Zwei wunderbare Beispiele liefern Henryk M. Broder auf Spiegel Online und Stefan Niggemeier in seinem Blog.
Broder schreibt einen äußerst erhellenden Beitrag, und alleine für den im Folgenden zitierten Satz gebührt dem Mann eine Auszeichnung. Über deutsche Empfindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Holocaust schreibt er:

"Es geht nämlich nicht darum, den nächsten [Holocaust] zu verhindern, sondern den letzten in Erinnerung zu behalten."

Damit hat er so unendlich viel gesagt.

Stefan Niggemeier beschränkt sich aufs pawlowsche Übelnehmen.

Dienstag, 9. Oktober 2007

DFB hält an Dejagah fest

Das berichtet der Spiegel gerade.
Was genau Zwanziger, von dem ich viel halte, damit meint, dass er es dem Spieler "schwerer" machen will, weiß ich nicht, wenn eine Entscheidung doch schon gefallen ist.

Folgendes ist aber mal wieder typisch:
Zitat Spiegel Online:

DFB-Sprecher Grittner dementierte dagegen jegliche Absichten Dejagahs, noch einmal für Iran anzutreten: "Das ist ohnehin unmöglich, weil er nach Abschluss des 21. Lebensjahres ein Länderspiel für Deutschland bestritten hat. Damit hat er auch ein klares Zeichen gesetzt, für wen er spielen möchte."


Ja, ein klares Zeichen gesetzt, allerdings seinerzeit noch ohne die Vorgeschichte. Und wenn ich in Deutschland leben, mein Geld verdiene, wahrscheinlich auch sozial hier eingebunden bin - was soll es da noch für Gründe geben, überhaupt über ein Spiel für den Iran (international unterklassig) zu machen?
Und was für ein Zeichen ist dann sein Nacken-Tattoo - laut Süddeutsche "Never forget where you from"

Ich bleibe dabei: Deutscher Nationalspieler wird man ohne wenn und aber. Und wenn's eben nicht passt - jo, dann passt's eben nicht.

Dejagahs "Judenboykott"

Die Fakten sind so weit bekannt:
Ashkan Dejagah ist 21, Fußball-Profi in Diensten des VfL Wolfsburg, Spieler der deutschen U-21-Nationalmannschaft - und hat deutsch-iranische Wurzeln.
Aus "persönlichen Gründen" hat er Teilnahme am Spiel in Israel abgesagt, der DFB hat dies auch akzeptiert. Es wird vermutet, dass seinen Angehörigen im Iran Sanktionen drohen könnten, wenn Dejagah gegen Israel antritt.
Ashkin Dejagah, (noch) deutscher U-21-Nationalkicker

Eine Story, die so wunderbar ins Jahr 2007 passt, dass wahrscheinlich an allen Ecken insgeheim gejubelt wird. Auf dem Rücken eines 21-Jährigen, der wahrscheinlich nicht viel mehr will als Fußball spielen, lässt sich der Nahost-Konflikt wunderbar austragen.

Die BLÖDzeitung erzählt ihren Lesern nur die Hälfte, wie das BILDblog berichtet. BLÖD fordert, der Bursche dürfe nie wieder für Deutschland spielen.

Der gute alte Pawlowsche Reflex funktioniert aber auch beim Zentralrat der Juden ganz gut und der schließt sich der Meinung von BLÖD an.

Ja klar, es ist das gute recht sowohl der BLÖD als auch des Zentralrates, die eigene Meinung zu vertreten. Da rennen sie bei mir offene Türen ein, denn ich persönlich bin ein Verfechter der absoluten Meinungsfreiheit - dürfte jeder Nazi, jeder Scientologe und jeder übergeschnappte Mullah seine Meinung frei äußern, wäre IMO viel gewonnen. Natürlich müsste dann auch jeder mit dem Echo leben können.

Gut, ich schweife ab.

Die Frage ist doch:
Was hat sich der 21-Jährige bei seinem Schritt gedacht?
Ich sage: Wahrscheinlich nichts außer an seine Familie, die unter der Fuchtel eines Religionsfaschisten lebt. Die Sorge ist nachvollziehbar und verständlich. Aber jetzt muss der Bursche die Konsequenzen tragen - nie mehr DFB-Auswahl.
Klar, er hätte, wie es auch Dülp auf dem Bolzplatz schreibt, geschickterweise eine Muskelverhärtung vorschieben können.
So viel Cleverness muss ich auch einem 21-Jährigen abverlangen können. Dadurch, dass er unvorsichtig war, hat er viel Porzellan zerschlagen. Und wenn er mit Bedacht auf so eine Ausrede verzichtet hätte, dann hätte er sich selber sehenden Auges zum Politikum gemacht - dann hätte er schon erst recht nichts mehr in einem DFB-Kader verloren.
Der Zentralrat der Juden, vor allem Vizepräsident Dieter Graumann, der von einem "persönlichen Judenboykott" spricht, muss sich aber auch fragen lassen, ob er es für besonders clever hält, mit solchen Worten um sich zu werfen. Wie gesagt: Radikale freie Meinungsäußerung für alle. Aber dann sage ich: Herr Graumann, Ihr Jammerlappen-Image kotzt mich an.

Fußnote: Der einzig akzeptable Grund, eine Berufung in die Nationalmannschaft nicht anzunehmen, ist (abgesehen von Verletzungen) das Veto des Vereins. Alles andere hat zum sofortigen und unwiderruflichen Streichen von der Liste zu führen. Das Thema ist nicht dazu geeignet, hier mit glossenhaften Beispielen zu kommen, was als nächstes für Ausreden zu erwarten sind. Aber mir fallen da ein paar ein...

Nachträge:
Einen lesenswerten Beitrag der 11 Freunde gibt es hier.
Einen ebensolchen der Süddeutschen hier.

Montag, 8. Oktober 2007

Karten für Bayern gegen Gladbach

So, hab meine Karten. In diesem Fall bin ich kein Risiko eingegangen. Online-Ticketing ist ja eine ganz nette Erfindung - wenn denn alles klappt. Bisher hat's bei mir noch nie geklappt, wenn es mal wirklich wichtig gewesen wäre.
Heute also auf Nummer sicher, zeitig nach MG gebraust, mich unterwegs über den unglaublichen Nebel gewundert und die Karten gleich am Stadion besorgt.

Bayern-gegen-Gladbach

Hätte da eigentlich mit mehr Trubel gerechnet. Als der Shop öffnete, standen vielleicht zwei Dutzend Leute vor der Tür. Später dann, wieder zurück mit der kostbaren Fracht, als erstes im Forum gelesen: "Ticketing funzt net".
Spaßeshalber mal selber versucht - und? Was ist? Na klar, ich komme ohne Probleme rein, kann mir die Blocks aussuchen und nur deshalb nicht bestellen, weil ich ja - wie es dort hieß, schon zwei Karten hatte...
Egal, ein bisschen fachsimpeln mit anderen Borussen ist ja auch ein netter Start in den Tag. Ist ja hier in Köln nicht unbedingt mein tägliches Brot...

Das wird dann also meine Premiere in der Arroganz-Arena.
Mit der sauferei werden wir es nicht übertreiben - Support geht dieses Mal vor, gefeiert wird so oder so nach dem Spiel.

Lustig, was ich gerade noch im Forum lese: Folgendes hat jemand auf der Bayern-HP gefunden hat:

"Bayern-Fans aufgepasst! Das Spiel in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen Borussia Mönchengladbach 31. Oktober 2007 ist bereits ausverkauft. Dennoch werden derzeit noch unter Vorbehalt Ticketbestellungen für den Fall angenommen, dass aus dem Gastkontingent Tickets zurückgegeben werden."

Da glauben die doch im Traum nicht dran!

Mann, ich bin jetzt schon fast so heiß auf die Bayern wie auf das Spiel gegen den ÄffZeh. Aber nur fast.

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