Die Frau vom Checkpoint Charlie
Veronica Ferres ist eine tolle Schauspielerin. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich das eingesehen habe, früher mochte ich sie nämlich überhaupt nicht.
Gestern dann also "Die Frau vom Checkpoint Charlie", in der Ferres die Checkpoint-Schnecke spielte; beide Teile am Stück auf ARTE, morgen und übermorgen als Wiederholung im Ersten.
Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mir den Zweiteiler anzusehen. Hab ich aber nicht. Warum? Weil ich eigentlich auch so weiß, dass es sich bei der "Frau vom Checkpoint Charlie" wieder um eine dieser halbwegs aufwendig gemachten Historienschmonzetten handelt, die die großen deutschen Sender so produzieren.
08/15-Grobschnitt, die erste Garde der deutschen Mimen, ein Regisseur, dessen Namen zumindest 50 Prozent der Zuschauer schon mal gehört haben, fertig ist das massenkompatible Produkt.
Mich wundert nur, dass die fast grundsätzlich langweiligen Themen so dermaßen einschlagen, was die Quote angeht (und - machen wir uns nichts vor: um nichts anderes geht es ja schließlich).
Das Wunder von Lengede. Gähn.
Das Feuer von Tarragona. Doppelgähn.
Demnächst: Das Wunder von Berlin. Gäääähn.
Durchaus, ich bin historisch interessiert, sehr sogar. Sagen wir so: Spezialinteressensgebiet: Deutschland 1945 bis 1963. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mit diesen Verknappungen nichts anfangen kann und warum ich diese Filme einfach nicht ernst nehmen kann, wenn "wahre historische Begebenheiten" mit Gewalt in TV-Dramatik-Schablonen gepresst werden müssen.
Apropos: ProSieben, las ich neulich irgendwo, will "Die Brücke" neu verfilmen. Um Gottes Willen! Das darf man Gregor Dorfmeister nicht antun. Der Film mit Fritz Wepper und Volker Lechtenbrink von 1959 (oscarnominiert!!!) ist die Macht! Wie will man das besser drehen? Wie will man die Geschichte besser erzählen??
Ach, ich vergaß, den inizialen Hauptgrund zu nennen, der mich gestern vom Checkpoint-Check abhielt: Ich war viel zu siegestrunken nach dem 2:1-Sieg gegen die schmutzigen Aachener. Tabellenführung galore! Und ich glaube immer noch nicht, was für einen Wirbel ich da 45 Minuten lang gesehen habe!
steckschuss - 29. Sep, 13:46
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RosasWelt - 1. Okt, 04:21
So, jetzt habe ich es auch an beiden möglichen Tagen verpasst. Und mit gutem Grund. Nennt sich historisches Drama oder wahre Verfilmung. Und egal ob es in Dresden, Lengede oder Ostpreußen spielt, im Endeffekt ist es doch nur ein Hauch von Geschichte mit jeder Menge Herzschmerz garniert. Dann doch lieber noch einmal die 48. Wiederholung von "Das Boot"oder so.
steckschuss - 1. Okt, 21:22
Würde auch die 49. Wiederholung okay finden :)
Na gut, Ostpreußen mit Maria Furtwängler könnte ich vielleicht ausschnittsweise noch ertragen - aber nur wegen Maria Furtwängler :)
Sag mal - bist du früh aufgestanden odet spät ins Bett gekommen?
;)
Na gut, Ostpreußen mit Maria Furtwängler könnte ich vielleicht ausschnittsweise noch ertragen - aber nur wegen Maria Furtwängler :)
Sag mal - bist du früh aufgestanden odet spät ins Bett gekommen?
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